Gastronomie

Die wein­se­li­ge Pio­nier­zeit der Bohnenviertel-Gastronomie

das edels­te aller Gerich­te, für eine “Pas­te­te mit einer Ente”, 54 Kreu­zer. Trotz oder viel­leicht auch gera­de wegen der her­zog­li­chen Fest­preis­po­li­tik fürs Gast­ge­wer­be, die das Ein­keh­ren vom Ruch eines finan­zi­el­len Vaban­que-Spiels befrei­te, erhöh­te sich die Zahl der Stutt­gar­ter Gast­stät­ten bis zum Jahr 1770 auf 18 Schild­wirt­schaf­ten und ein Kaf­fee­haus. Und wer nicht mehr im Schild führte, als sei­nen Durst zu stil­len, der konn­te bei den 20 “Gas­sen­wir­ten” der Resi­denz sei­ne Zuflucht suchen. Wer aber in Han­dels- oder ande­ren Geschäf­ten die Stadt besuch­te, ver­trau­te sich natürlich den Schild­wir­ten an, deren Häu­ser meist mit pracht­voll gestal­te­ten Wirts­haus­schil­dern geziert waren, die von wei­tem schon signa­li­sier­ten, dass in sol­chen Eta­blis­se­ments jeder­mann eine ange­neh­me Unter­kunft samt Voll­pen­si­on erwar­ten durf­te. Her­ren von Stand etwa bezahl­ten für das auf sie gemünzte Mit­tags-Menü von sechs Gän­gen einen Gul­den und 30 Kreu­zer, für eine Über­nach­tung in einem Ein­bett-Zim­mer mit “guten” Möbeln vier Gul­den und durf­ten sicher sein, dass für 40 Kreu­zer auch ihrem Pferd ein vol­ler Bauch und eine ange­neh­me Nacht­ru­he beschie­den war. “Bürgerliche Per­so­nen” dage­gen muss­ten sich mit einem Mit­tag­essen zufrie­den geben, das aus nicht mehr als aus einer Sup­pe und einem Fleisch­ge­richt mit Gemüsebeilage bestand. Im Her­zen der Stadt und an ande­ren erle­se­nen Plät­zen Stutt­garts luden die­se vor­neh­me­ren Häu­ser wie der “Bären”, der “Becher”, der “Adler”, das “Rad” oder auch die “Son­ne” zu gast­li­cher Ein­kehr. Die Gefil­de des Boh­nen­vier­tels dage­gen waren zu jener Zeit noch gas­tro­no­mi­sches Ödland. Allen­falls ein paar “Hecken­wirt­schaf­ten” mögen 

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