Gastronomie

Die wein­se­li­ge Pio­nier­zeit der Bohnenviertel-Gastronomie

dort ihre nicht unbe­dingt vor­neh­me Kund­schaft bewir­tet und umsorgt und im Sin­ne einer ganz­heit­li­chen Betreu­ung auch jenen Damen ein Arbeits­plätz­le gegönnt haben, die sich ihren Lebens­un­ter­halt mehr im Lie­gen ver­dien­ten. Erst eine gute Zeit­span­ne spä­ter konn­te auch die Gegend der “Ess­lin­ger Vor­stadt” mit Stützpunkten der ehr­ba­ren Gast­lich­keit auf­war­ten. So ver­zeich­net das Stutt­gar­ter Adress­buch vom Jahr 1850 in der Ess­lin­ger Stra­ße den Gast­hof “Zum Gol­de­nen Bären”, geführt von einem gewis­sen Carl Mensch und gleich ums Eck, in der Brun­nen­gas­se mit der Num­mer 1, den “Württemberger Hof,” geführt vom Bier­brau­er Robert Hil­ler, der am Ein­gang jener Stra­ße, die heu­te Pfarr­stra­ße heißt, auch sein eige­nes Bier brau­te. Wie alle ande­ren Wir­te der Stadt hiel­ten sich auch die­se bei­den Gast­ge­ber mehr oder weni­ger streng an die Regeln für ihr Gewer­be, die im Jahr 1855 vom Magis­trat der Stadt neu aus­ge­ge­ben wur­den. Danach waren die gas­tro­no­mi­schen Betrie­be in drei Klas­sen ein­ge­teilt, und für jede Klas­se gal­ten beson­de­re Vor­schrif­ten. “Das Recht der Schild­wirt­schaft”, so hieß es dort, “begreift die Befug­nis in sich, Geträn­ke jeder Art aus­zu­schen­ken, Gäs­te zu spei­sen und zu beher­ber­gen, Pfer­de und ande­res Zug­vieh von Rei­sen­den ein­zu­stel­len und zu ver­pfle­gen, sowie Hoch­zei­ten, Tauf­mah­le und ande­re Gast­mah­le zu hal­ten”. Weit weni­ger Mög­lich­kei­ten, sich gutes Geld zu ver­die­nen, hat­ten gegenüber den Schild­wir­ten die Spei­se­wir­te. Sie waren berech­tigt, “Geträn­ke jeder Art aus­zu­schen­ken, Gäs­te zu spei­sen und ihr Vieh den Tag über ein­zu­stel­len”. Das Recht der Beher­ber­gung hin­ge­gen, sowie das Recht, Hoch­zei­ten und Tauf­mah­le zu hal­ten”, war damit “nicht verbunden.” 

Sei­te 4 »